Carsten Reichert

Zwischenruf zum „T-Shirt-Gate“ in Waldbüttelbrunn

„Die Af­fä­re um den grü­nen Ge­mein­de­rat Se­bas­ti­an Han­sen in Wald­büt­tel­brunn (Kreis Würz­burg), dem in ei­ner Sit­zung der Bür­ger­meis­ter des Or­tes das Tra­gen ei­nes »An­ti-Na­zi«-Shirts ver­bo­ten hat­te (wir be­rich­te­ten), hat ein En­de ge­fun­den.“, berichtet das Main-Echo in seiner Ausgabe vom 13.5.2015. Bereits eine Woche zuvor hatte die Posse in den Medien die Runde gemacht – auch im Main-Echo.

Das Landratsamt Würzburg hat bestätigt, dass diese Art der (politischen) Meinungsäußerung verboten werden könne, wenn sie „den Ablauf einer Sitzung störe“. Jenseits aller Formalia geht es aus meiner Sicht auch um eine Frage der Haltung junger Menschen. Hansen ist mit 21 Jahren der jüngste Gemeinderat vor Ort. Ich habe dem Main-Echo daher geschrieben.

Hier meine Reaktion als Leserbrief:

Jenseits der ordnungspolitischen Richtigkeit der Entscheidung des Landratsamtes Würzburg: Die Ergebnisse der Erhebungen Shell- und Sinus-Jugendstudie brachten abermals das Ergebnis, unsere Jugend sei zu pragmatisch und zu wenig parteipolitisch engagiert (bei einer insgesamt steigenden allgemeinen Politisierung). Nun ist ein junger Mensch parteipolitisch aktiv im Gemeinderat und zeigt kein pragmatisches Verhalten, indem er in den Konflikt geht und ihn amtlichen Klären lässt. Das ist auch wieder nicht recht. Die junge Generation muss sich über die Janusköpfigkeit unserer Gesellschaft wundern.

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